Diptyque Tempo
diptyque nimmt das Patchoulithema auf, (natürlich) in verfeinerter Form, ausdrucksstark und doch sehr subtil, vom Parfumeur und langjährigen Begleiter Olivier Pescheux entworfen. Drei verschiedene Extrakte wurden verarbeitet, alle aus dem nachhaltigen Anbau, den Givaudan auf der indonesischen Insel Sulawesi betreibt. Eine lang anhaltende Schwingung, wie das nachhallende Echo einer musikalischen Explosion.
Das aus Indien, Kathmandu oder Colombo importierte primitive Patchouli, das grob destilliert und in einfache Fette integriert wurde, gehörte nicht gerade zu den subtilsten Duftsubstanzen, seien wir doch mal ehrlich. Aber trotz seiner Anti-Motten-Note (die Blätter des Strauches wurden übrigens tatsächlich lange Zeit als Mottenschutz verwendet), strahlte dieser Duft deutlich eine Art Manifest aus. Henna, Khol, Patchouli: ein Markenzeichen?
Aus dem Orient brachten die Jugendlichen auch Töne mit, neue Harmonien, pazifistische Melodien. Sitar, Tablas, Wah-Wah-Gitarrenklänge, ein Echo des Herzschlags der (neuen) Welt. Während für Jack Kerouac der wichtigste Einfluss der Beat Generation vom Jazz kam, schalten die Kinder der Nachkriegsgeneration bei den schrägen Klängen von Psychedelic Rock in den Flower-Power-Modus.
Man spürt einen Hauch der feuchten Erde in einem Urwald voller Farne und riesiger Teakbäume, im Halbdunkel mysteriöser Schatten, in denen noch uralte endemische Arten leben. Hier nennt man es Nilam.
Ein kraftvoller Auftakt, holzig, konsequent rassig (untermalt von einem Mateabsolue), nahezu kampferartig, fast schon grün (intensiviert von Veilchenblättern), mit einem kaum wahrnehmbaren Hauch wilden Kakaos. Ein kraftvoller Akzent, der den weiteren Ingredienzen Glanz verleiht.
Rosa Pfeffer, Bergamotte und frischer Jasmin sorgen für Spritzigkeit und Farbe. Ein Ambraakkord bringt Sexappeal ein. Er setzt sich aus Muskatellersalbei (der pflanzlichen Version von grauer Ambra) und Ambrofix (ein Extrakt aus denselben aromatischen Blättern) zusammen, das von leidenschaftlichen Liebhabern sogar in Reinform verwendet wird: warm, samtig, mit einem Hauch Zedernholz, unterschwellig animalisch, vergleichbar mit seidenweichem Wildleder. Dazu ein Spritzer Moschus als Tüpfelchen auf dem i. Die olfaktorische Überraschung? Die Spannung zwischen dem säuerlichen und öligen Charakter der Veilchenblätter und der moosigen (modrigen) Facette von Patchouli
Die Parfums von diptyque feiern ihren 50. Geburtstag.
„Wir sind um die Welt gereist, von Kontinent zu Kontinent, und vor unserer Haustür wurde Weltgeschichte geschrieben. Wir haben viele Menschen getroffen und ins Herz geschlossen, sowohl unbekannte als auch berühmte, Menschen aller Hautfarben und Kulturkreise. Wir haben hingesehen und intensiv wahrgenommen, Ideen gesammelt und waren immer wieder für eine Überraschung gut. Und sind (fast) so jung geblieben wie damals …“
diptyque, hat trotz seines respektablen Alters nichts von seiner Lebendigkeit verloren, von seinem Erfindungsgeist und seinem Appetit auf Neues. Neugierig, raffiniert und unternehmungslustig wie eh und je feiert die Marke heute sowohl den 50. Jahrestag ihres ersten Eau de Toilette wie auch die Geburtsstunde zweier neuer Kreationen: den 36. und 37. Spross einer ständig wachsenden Kollektion.
Kopf: Hölzer, Mate, Grüne Noten, Veilchenblätter
Herz: Rosa Pfeffer, Bergamotte, Jasmin
Basis: Ambra, Muskatellersalbei, Zedernholz, Moschus